Liebe Mitglieder,

die Folgende Anfrage haben wir erhalten und geben diese gerne an Euch weiter:

Liebe Imkerkolleginnen und –kollegen,

erlauben Sie, dass wir Sie erneut um Ihre Unterstützung bitten.  

Im Mai/Juni 2020 hatten wir uns an Sie gewendet, um die Frage, ob Bienengift der Coronavirusinfektion vorbeugt, beantworten zu können. Mittlerweile haben wir die Ergebnisse zusammengestellt und auch in den gängigen Bienenzeitungen publiziert. Leider fanden sich dafür keine Hinweise, doch das bedeutet jedoch nicht, dass Bienengift nicht doch sinnvoll sein könnte. Bislang wurde das Coronavirus noch nicht auf Sensibilität gegenüber Bienengift getestet. Eine aktuelle Arbeit bestätigt die Wirksamkeit von Bienengift gegen eine Vielzahl von Viren (El-Seedi et al. 2020). Interessant ist vor allem eine Arbeit zum Betaarterivirus suid, des Erregers des Reproduktions- und Atemwegssyndroms der Schweine, in der gezeigt wurde, dass das Bienengift den Schweregrad der interstitiellen Lungenerkrankung positiv beeinflusst (Lee et al. 2015). Diese tritt auch bei der coronavirus-assoziierten Lungenentzündung auf und ist für besonders schwere Verläufe kennzeichnend, die vielfach zum Tode führen. Insofern könnte Bienengift tatsächlich sinnvoll sein, denn das Betaarterivirus suid ist mit dem Coronavirus verwandt.

Insofern lohnt es sich, an dieser Stelle weiter zu machen. Da mehrere Personen angeregt haben, unsere Studie auch auf andere Bienenprodukte zu erweitern, möchten wir diesem Wunsch gern aufgreifen und in einer Anschlussstudie weitere Fragen klären. Interessant ist unter anderem die Frage, ob möglicherweise Bienenstiche zum Zeitpunkt eines Kontaktes mit dem Coronavirus hilfreich sein könnten. Aber auch die Frage zum vorbeugenden Wert von Propolis u.v.a.m. sollen hier geklärt werden. Gerade zu Propolis gibt es die erste Studie, die zeigt, dass ich im Fall einer Coronainfektion ein Krankenhausaufenthalt bei Anwendung von 800 mg Propolis um 7 Tagen verkürzt (Silveira et al. 2021). Im Iran wird demnächst eine weitere Studie beginnen (Soleimani et al. 2020).

Leider lassen sich in Deutschland solche Studien nicht durchführen, bzw. in Deutschland sind die Hürden und die Kosten für eine Studie zum Thema so hoch, dass es kaum gelingen kann, eine solche Studie zu finanzieren. Allerdings bleibt die Frage interessant, ob Propolis nicht auch eine vorbeugende Wirkung haben könnte. Um derartige Fragestellungen beantworten zu können, braucht man größere Teilnehmerzahlen.  

Um auf den Punkt zu kommen – wir wenden uns erneut an die Imkervereine in Deutschland mit der Bitte, den beiliegenden Erhebungsbogen an alle Mitglieder weiterzuleiten. Imker, die in Kontakt mit dem Coronavirus gekommen sind, werden gebeten, diesen auszufüllen und anonym zurückzuschicken.

Leider stehen uns für diese Untersuchung auch weiterhin keine finanziellen Mittel zur Verfügung. Auch möchten wir uns nicht von irgendwelchen Geldgebern abhängig machen.  Wir möchten uns jedoch bei Ihnen für Ihre Mühe bedanken. Wenn Sie uns in einer Antwortmail bestätigen, dass Sie Ihre Mitglieder diesbezüglich kontaktiert haben, würden wir Ihren Verein bei in einer späteren Veröffentlichung der Ergebnisse wiederum als Unterstützer nennen. Sollten Sie Kenntnisse von Fällen haben, bei dem ein Imker an der Corona-Infektion gestorben ist, wäre eine Rückmeldung dieses Falles für die Untersuchung ebenfalls interessant.     

 

Mit Imkergrüßen

 

Prof. Dr. Karsten Münstedt                     Dr. Heidrun Männle               Prof. Dr. Jutta Hübner

Erhebungsbogen Corona_Imker_Anschlussstudie

Kontakt:
Prof. Dr. Kasten Münstedt
E-Mail:
Fax: 0781 472 – 3502

Bienengift und Coronavirus – Anschlussstudie
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