Allgemeine Informationen

Allen an der VSB-Zucht interessierten Züchtern steht die Anpaarungszone Ammergebirge offen. Voraussetzung für die Beschickung ist die Mitgliedschaft im Landesverband Buckfastimker Bayern e. V. oder einem anderen Buckfast-Verband.

Mit dieser Anpaarungszone möchten wir unsere Zuchtarbeit am VSB-Projekt („Varroa Surviving Bee“ = Varroamilben überlebende Biene) aktiv voranbringen. Um das Zuchtziel „Behandlungsfreie Führung von Buckfastvölkern“ zu erreichen, werden Drohnenlinien eingesetzt, die insbesondere ein ausgeprägtes Varroa sensitives Hygieneverhalten (=VSH) aufweisen.

Die Anpaarungszone liegt in einer Kiesgruppe inmitten eines sehr eingeschränkt zugänglichen Naturschutzgebiets in den Ammergauer Alpen.

amm - Belegstelle
Blick auf die Anpaarungszone Ammergebirge

Auf 1.036 m Höhe nutzten wir zunächst ein ca. 3.000 qm großes Areal. Seit dem Jahr 2020 wurde die Aufstellfläche großzügig erweitert. Die Drohnenvölker sind jetzt räumlich von den Begattungseinheiten getrennt und so steht noch mehr Platz für eine aufgelockerte Aufstellung zur Verfügung. Die Fläche ist Eigentum der Bayerischen Staatsforsten.

An dieser Stelle nochmals unseren herzlichen Dank an Arno Bruder, den ehemaligen Fachberater für Imkerei im Bezirk Oberbayern, der uns bei unserem Anliegen tatkräftig unterstützte! Seinem Nachfolger Dr. Hannes Beims wünschen wir viel Erfolg im neuen Aufgabenbereich.

Belegstellenbericht 2022

Im sechsten Jahr waren wir mit der Auslastung der Anpaarungszone Ammergebirge wieder mehr als zufrieden. 1.757 Königinnen von 68 Züchtern wurden in 2022 zur Anpaarung aufgestellt.

Georg Gindhart
Leiter der Anpaarungszone Georg Gindhart

 

Zum Einsatz kam die Drohnenlinie B8342(CHU)1dr mit 100 % VSH. Die 30 Drohnenvölker stellte auch in diesem Jahr Georg Gindhart alleine. Frank Trenkner unterstützen Georg bei der Betreuung und der Teamarbeit. Seit 2022 neu im Team ist Thomas Lang aus Iffeldorf.

Kran im Einsatz auf der Anpaarungszone

Aus den Blüten der Gebirgswiesen und Waldränder versorgten sich die Drohnenvölker sehr gut mit Pollen. „Traditionell“ gab es auch in 2022 keinerlei Tracht. So mussten wir die gesamte Saison hindurch füttern. Eine frühe Entweiselung der Völker schon Mitte Juni war daher auch im Jahr 2022 angebracht. Die Drohnen sind bis Mitte August sehr gut gehalten worden – ein großer Verdienst des inzwischen mit solchen widrigen Trachtverhältnissen sehr erfahrenen Betreuungsteams. Mit den Begattungsergebnissen waren wir sehr zufrieden. Georg, Frank und Thomas: Danke Euch für Eure ganze Tatkraft und praktische Zuchtarbeit!

Stefan Luff
Zuchtkoordinator

Anmerkungen vom Januar 2023

Josef Koller ist immer sehr „sparsam und vornehm zurückhaltend“, was die Beschreibungen für seine Bienen betrifft. Er drängt sich auch nie in den Vordergrund. Dabei hat er in langjähriger behandlungsfreier Zuchtarbeit eine Buckfastbiene gezüchtet, die einen Leistungsvergleich mit jeder mir bekannten Buckfastlinie locker standhält. Und dabei haben diese Koller-Bienen zudem weniger Milben. Die Bienen stehen im rauen ostbayerischen Klima bei Weiden in der Oberpfalz verteilt. Strenge Winter und nur wenige Flugtage in den kühlen Frühjahren sind für diese Gegend typisch. Die Bienen müssen in solchen klimatischen Verhältnissen robust sein und nicht schon beim ersten warmen Sonnenstrahl die Beute verlassen und anfangen zu brüten. Die Frühjahrsentwicklung seiner Bienen ist für mich als langjähriger Züchterkollege immer wieder faszinierend. Gestern noch anscheinend klein und schmächtig in der Beute sitzend, explodieren die Völker nur wenige Wochen später und schleppen eifrig Pollen und Nektar herbei. Trachtreif für den Raps und danach für die Waldtracht. Trotzdem sehr haushälterisch veranlagt und keine unnötige Verschwendung. Sehr langlebige Bienen und im Erscheinungsbild meistens eher etwas dunkler. Josef mag seine dunklen Buckfastbienen – mir selber gefallen sie inzwischen auch sehr gut.

 

Ende Juli 2021 wurde das Mini Plus der B21.2.05(KK)1dr zusammen mit anderen Testvölkchen mit 120 Varroamilben infiziert. Mitte September untersuchten wir es auf die bekannten Varroaresistenzkriterien SMR, VSH, REC und Brutbefall. Die Ergebnisse im Einzelnen:

 

  • Es waren 320 auswertbare Brutzellen im richtigen Brutstadium vorhanden. Davon waren 5 Zellen mit nur einer erwachsenen Muttermilbe infiziert (= einfach befallen). Dies entspricht einem Brutbefall von 1,6 %.
  • 5 der 5 Varroamilben der einfach befallenen Zellen waren nicht reproduziert. Dies entspricht einem SMR-Wert von 100 % bzw. 100 % VSH.
  • 9 der 320 Brutzellen wurden von den Arbeiterinnen schon einmal geöffnet und wieder verdeckelt (= 3 % REC all = Recapping insgesamt).
  • Alle 5 befallenen Brutzellen waren nicht wieder verdeckelt (= 0 % REC_inf = Recapping der infizierten Brutzellen).

 

Nicht immer nutzen hochprozentige VSH-Völkchen den Mechanismus des Wiederverdeckelns (=Recapping), um 100 % VSH zu erreichen.

 

B21.2.07(KK)1dr ist eine der Schwestern der Zuchtmutter der diesjährigen Drohnenlinie B21.2.05(KK)1dr in der Anpaarungszone Ammergebirge. Wir setzten in 2022 die B21.2.07(KK)1dr als vorselektierte Zuchtmutter in unserem VSB-Varroaresistenzprojekt in Bayern ein. Wir wissen natürlich, dass Geschwister immer auch sehr verschieden sein können. Dennoch waren die Ergebnisse der Schwester in Kombination mit der Drohnenlinie B5712.11(LS)1dr in jeder Beziehung herausragend! Von 32 Völkchen dieser Kombination hatten 11 (!!!) entweder überhaupt keine Milben oder 100 % SMR/VSH. Die weiteren Einheiten hatten fast durch die Bank hohe SMR/VSH-Werte und ein hohes Recapping. Selbst Völkchen mit „eigentlich“ 0 % SMR/VSH hatten trotz einer Infektion mit 120 Milben je Einheit sechs Wochen später bei der Auswertung signifikant wenig Milbenbefall.

 

Klasse Selektionsarbeit, was der Josef Koller da so betreibt! Ohne seine Bienen wären wir in Bayern noch nicht so weit mit unserem Varroaresistenzprojekt.

 

Sein Motto ist eben:

„Niad nougehm zwingds Eis!“ (Josef Koller)

„Nicht nachgeben bezwingt das Eis!“ - was frei übersetzt heißen soll: Immer beharrlich an einer Sache weiterarbeiten und nicht so schnell aufgeben. Auch wenn es vielleicht schwerer ist, als man vorher gedacht hatte!

Danke Josef!

Stefan Luff

Drohnenlinie 2023

B21.2.05(KK)1dr =

.21 - B19.1.99(KK) ins B950(PP)1dr :

.19 - B18.2.2(KK)1dr amm EL8736(GGI)1dr :

.18 - B16.1.RW3(KK) ins B147Vt(LS) :

.16 - B74Vt(KK) nat Bmix16(KK) :

.14 - B56Vt(KK) mmkk EL41(KK)gpp : etc.

F13 der primorsky Rinderer Red01

 

Den vollständigen Pedigree und die Bewertung des Zuchtvolks finden Sie auf

https://pedigree.karlkehrle.org/createdpeds/B21.2.05(KK)1dr.21.html

unter „Öffentlicher Bereich“ und dann „Züchterübersicht“. Einfach nach dem Züchterkürzel „KK“ suchen und dann können Sie unter dem Zuchtjahr 2022 alle gewünschten Daten frei zugänglich einsehen.

Beschreibung von Josef Koller

Aus der VSH-Besamungsaktion 2021 habe ich drei eindrohnbesamte Königinnen, die bereits zwei Winter ohne Behandlung überleben. Die Mutter der Drohnenvölker auf der Anpaarungszone im Ammergebirge 2023 ist eine davon.

Sowohl der hohe VSH-Wert von 100 %, als auch das Überleben ohne Behandlung dieses Volkes weisen darauf hin, dass auch die Drohnen ziemlich sicher die gewünschte Eigenschaft VSH vererben.

„Koller-Bienen“
Bewertungstabelle B21.2.05(KK)1dr

Georg als Leiter der Anpaarungszone und sein Team für das Ammergebirge haben genügend Königinnen nachgezogen. Die besten davon kommen 2023 zur Aufstellung in der Anpaarungszone.

Josef Koller
Buckfastzüchter

Beschickungstermine 2023

Anlieferung jeden Samstag

27. Mai / 3. Juni / 10. Juni / 17. Juni / 24. Juni / 1. Juli / 8. Juli / 15. Juli

Abholung jeden Samstag

Ab 10. Juni, letzte Abholung 29. Juli

Wir bitten um Beachtung:

Auf Grund der Witterung kann es zu Verschiebungen kommen, aktuelle Informationen findet Ihr auf unserer Website.

!!! Bitte unbedingt beachten !!!

 Treffpunkt für Anlieferer und Abholer ist um 7.30 Uhr am Wandererparkplatz. Um 8.00 Uhr wird zur Belegstelle ins Naturschutzgebiet gefahren. Wir müssen uns an die strengen Auflagen des Naturschutzes halten.

Es ist sehr wichtig, dass dort rechtzeitig angereist wird.

!!! Anfahrt daher immer unbedingt bis 7.30 Uhr sicherstellen !!!

Danach gemeinsame Fahrt zur Belegstelle. Wer es bis 8.00 Uhr nicht schafft, soll sich unbedingt vor 8.00 Uhr telefonisch beim Belegstellenleiter melden. Ab der Abfahrt zur Belegstelle gibt es keinen Mobilfunkempfang mehr. Die Belegstelle kann nur mit einer Fahrerlaubnis befahren werden, die Ihr vom Leiter der Anpaarungszone erhaltet. Wer nicht rechtzeitig kommt, wird sich ohne Ortskenntnis nicht orientieren können

Anmeldungen

Anmeldung ab 04.03.2023 ausschließlich online auf der Homepage unter Belegstellenanmeldung möglich.

Für größere Einzelanlieferungen ab 50 Einheiten setzen Sie sich bitte mit dem Belegstellenleiter oder dem Zuchtkoordinator per E-Mail in Verbindung.

Anfahrt

Die Anfahrt erfolgt am besten von der B23 über die Ortschaft Altenau in Richtung Forsthaus Unternogg. Richtung Westen vorbei zum Parkplatz an der Königstraße fahren. Dort ist nach ca. 500 m der Treffpunkt. Es ist sehr wichtig, dass dort rechtzeitig angereist wird. Ab der Abfahrt zur Belegstelle gibt es keinen Mobilfunkempfang mehr. Die Belegstelle kann nur mit einer Fahrerlaubnis befahren werden, die ihr vom Leiter der Anpaarungszone erhaltet. Wer nicht rechtzeitig kommt wird sich ohne Ortskenntnis nicht orientieren können.

Geokoordinaten des Treffpunkts:

47°38'47.2"N 10°58'11.0"E

What3Words-Adresse: jugend.disteln.beschreiben

Belegstellengebühren

Die Gebühren auf der Anpaarungszone Ammergebirge werden in der Belegstellenordnung des Landesverbandes Buckfastimker Bayern e. V. veröffentlicht. Mitglieder im Landesverband erhalten bei Anmeldung mit der gültigen Mitgliedsnummer einen Bonus von 1 €.

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