Sehr geehrte Mitglieder des Landesverbandes Buckfastimker Bayern e.V.!

Als Zuchtkoordinator freue ich mich über den guten Zuspruch, den unsere bayerischen Belegstellen in diesem Jahr 2017 erfahren! In der Nacht zum 1. April stellten wir wieder unser Anmeldetool zur Belegstellenbeschickung online und innerhalb 24 Stunden waren bereits über 2.000 Königinnen zur kontrollierten Begattung angemeldet. Die Belegstellen Karwendel und Hausberg sind inzwischen nahezu ausgebucht. Derzeit liegen wir bei ca. 5.000 angemeldeten Königinnen. Eine tolle Entwicklung!

Vielen Dank an unserem Vorsitzenden Josef Koller, der das Belegstellentool programmiert hat und an Andreas Zoelzer dem Webmaster der Homepage.

Diese positive Entwicklung in unserem Landesverband wäre ohne die tatkräftige Mithilfe und Unterstützung der Belegstellenleiter (Carsten Hupfer, Xaver Willibald, Matthias und Barbara Hauck sowie Hans Schweinesbein) und ihrer vielen Mithelfer nicht möglich gewesen. An dieser Stelle vielen herzlichen Dank für die Vorbereitung der Drohnenvölker, was in diesem kalten und regnerischen Frühjahr leider nicht immer leicht war. Die zunächst sehr schnell ausgebauten Drohnenrahmen wurden auch gut bestiftet und gepflegt, bis dann die Kälte für zu wenig Zuchtstimmung in den Völker führte. Die Teams mussten kräftig mit Honig füttern um zu verhindern, dass die gut angelegten Drohnenrahmen nicht wieder ausgeräumt wurden. Für die Hochgebirgsbelegstellen kam dann noch dazu, dass es Ende April noch einmal kräftigst geschneit hatte und es lange Zeit noch nicht absehbar war, ob diese Begattungsplätze rechtzeitig schneefrei werden würden.

Zum Glück ist der Schnee aber wieder geschmolzen und die Drohnenvölker sind topfit und werden bei guter Honigfütterung einen hohen Drohnendruck erzeugen!

Die Zuchtsaison 2017 kam somit beginnen!

Wichtige weitere Anmerkungen

Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass trotz Anmeldung im Belegstellentool der Homepage, die Plätze dann nicht genutzt werden. So eine kurzfristige Absage kann ausnahmsweise immer einmal vorkommen. Es kann jeder einmal Pech mit einer Zuchtserie haben. So sicherlich dem ein oder andern auch selbst schon passiert. Aber es ist unfreundlich und unkollegial, sich nicht wenigstens bei der Belegstellenleitung abzumelden, wenn man nicht anliefern kann!

Wir wollen hier noch nicht, wie bei manch anderen Belegstellen schon üblich, Vorauskasse erheben. Das ist nur unnötige zusätzliche Verwaltungsarbeit, die wir unseren Belegstellenmitarbeitern nicht zumuten wollen. Ist es doch sowieso schon eine Menge Arbeit, die hier ehrenamtlich neben der eigenen Imkerei in der Hauptsaison geleistet wird.

Ein weiteres Problem: Leider meldeten auch nicht alle Beschicker ihre Begattungsergebnisse an die Belegstellenleitung zurück. Es würde uns alle freuen, wenn sich das „optimieren“ ließe. Als spätesten Termin für diese Rückmeldung sehen wir den 31. August des Zuchtjahres. So lernen Beschicker  wie auch Betreiber aus allen mitgeteilten Ergebnissen gleichermaßen dazu. Für die weitere Verbesserung unserer Zuchtarbeit ist das unerlässlich!

Unsere Mitglieder können auch selektiertes Buckfast-Zuchtmaterial in einem angemessenen Umfang kostenlos erhalten. Hierzu bieten wir Ihnen verschiedene Umlarvmöglichkeiten bei unseren regionalen Ansprechpartnern an. Bitte rechtzeitig vorher anmelden und nicht übertreiben. Auch hier sind das richtige Maß und Ziel gefordert, wie auch der gesunde Menschenverstand. Und noch eine wichtige Bitte: Üben sie das Umlarven selbst vorher zuhause bei Ihren Völkern und ihren Waben. Hier erlebt man doch so allerhand im Laufe der Zeit. Übung macht auch hier den Meister! Eine Lupenbrille und ausreichende Beleuchtung sollte Standard für jeden Bienenzüchter sein. Da gibt es einiges im Imkerfachhandel.

Nähere Informationen zu den Terminen und den Umlarvmöglichkeiten gibt es wie immer rechtzeitig im Internet unter www.buckfast-bayern.de.

Und wir bitten Sie ausdrücklich die Belegstellenordnung zu beachten!

Immer wieder kommen Anlieferungen ohne Drohnenabsperrgitter vor. Das muss nicht sein! Absolute Drohnenfreiheit ihrer Einheiten setzen wir und ihre Mitbeschicker voraus. Wir möchten Fremddrohneneinfluss für alle Anlieferer auf allen Belegstellen weitestgehend ausschließen.

Bitte beachten Sie auch, dass die angelieferten Königinnen mindestens 5 Tage alt sind. Die bayerischen Belegstellen liegen in klimatisch für Bienen eher problematischen Regionen. Die angelieferten Königinnen müssen daher ausreichend begattungsreif sein, damit sie die vielleicht nur wenigen zum Begattungsflug geeigneten Tage, manchmal auch nur Stunden, nutzen können. Und es kommt viel öfter vor als man denkt, dass bei sehr warmer Witterung die junge gerade erst geschlüpfte Königin bereits am 2. Tag zum Orientierungsflug noch in „heimatlichen Gefilden“ startet. Königinnenverluste auf der Belegstelle sind hier vorprogrammiert. Oder wurde die Königin bereits zu Hause am Stand begattet?

Ich empfehle hier bei Miniplus den Einsatz eines innen im Kästchen bei der Bildung angebrachten großflächigen Königinnenabsperrgitters. Im Handel gibt es dazu Absperrgitter aus Kunststoff, die man passgenau zurecht geschnitten gut zwischen Boden und Zarge der Miniplusbegattungseinheit einlegen kann. Unmittelbar vor der Beschickung der Belegstelle muss man dieses Absperrgitter aber wieder entnehmen! Und falls bisher noch nicht geschehen bringt man wiederum innen ein Drohnenabsperrgitter am Flugloch an!

Bitte beachten sie bei allen vorbereitenden Arbeiten auch die Königinnenflugzeiten! Nichts ist so deprimierend, als wenn die mit Mühe und viel Herzblut selbst gezüchtete Königin auffliegt und dann weg ist. Aber so weit wird es ja hoffentlich nicht kommen, wenn sie tagsüber nicht an den Begattungseinheiten hantieren. Besser ist das Öffnen in den frühen Morgenstunden als am späten Abend. Oder bei kühler Witterung! Sollte es nicht anders möglich sein und sie müssen dann doch einmal an die Begattungseinheiten unmittelbar vor dem Belegstellenbesuch ran, dann empfehle ich Ihnen das Öffnen der Begattungseinheit in einem umschlossenen Raum wie eine Garage oder ein Autoinnenraum. Die Königin wird immer gegen das Licht fliegen und kann dann ganz komfortabel vom Fenster abgefangen werden.

Und es soll auch Königinnenzüchter geben, die bewaffnet mit einem bei Anglern zum Fische fangen verwendeten handelsüblichen „Kescher“ an die Minis gehen. Ob es was hilft? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall soll es sehr beruhigend für das eigene Gewissen sein…

Allen Belegstellenbeschickern (und die es zukünftig noch werden wollen) wünsche ich eine ausgezeichnete Zuchtsaison und viele gut begattete Buckfastköniginnen.

Stefan Luff
Zuchtkoordinator
LV Buckfastimker Bayern e.V.

Rundbrief zur Begattungssaison 2017
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